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Mittwoch, 16. Juli 2014

Die Formen der Förtchen werden gesucht..










Aus "Förtchen mit Essigbaiser" wird "Blättchen mit Blumenbaiser"

Arbeitszeit: Je nach Spaziergangslänge
Ruhezeit: Zwei Nächte

Zutaten Blättchen:
- Spaziergang
- Frische Blätter
- Eine Packung Leim
- Frischhaltefolie
- Runden Behälter

Zutaten Blumenbaiser:
- ca. drei Hände voll Löwenzahnblüten
- Eine Zitrone
- 1,2 Liter Wasser
- Eine Tüte Gelierzucker

Zubereitung Blättchen:
Zunächst begibt man sich an einem sonnigen Tag nach Draußen. Sei es ein Spaziergang mit dem Hund oder der Nachhauseweg der Uni. Man läuft täglich an den schönsten Blättern vorbei. Hier bediene man sich entweder von Blättern, die auf den Boden liegen oder pflückt frische vom Baum.
Zuhause wieder angekommen muss man diese Blätter nun in kleine Stücke zerreißen.
In der Zwischenzeit kann man den zuvor gesuchten kleinen runden Behälter mit Frischhaltefolie umwickeln, damit sich die Blätter später problemlos von dem Behälter entfernen lassen. Hierbei ist zu beachten, dass man eine Seite des Behälters frei lässt, um die Blätter später problemlos entfernen zu können. Danach pinselt man die Folie auf dem Behälter mit Leim ein und klebt danach die zerrissenen Blätter auf die Folie.
Wenn der ganze Behälter mit mit Blättern beklebt ist, muss man so lange warten, bis der Leim vollständig getrocknet ist. Meistens dauert dies 12 Stunden. Nun kann man vorsichtig die Blätterschicht von dem Behälter lösen.
Kleiner Tipp: Um das Lösen von Folie und Behälter zu erleichtern, kann man Wasser zwischen diese Elemente fließen lassen. Dies löst die Frischhaltefolie von dem Behälter problemlos ab.

Zubereitung Blumenbaiser:
Die Blüten kann man am besten in der Mittagssonne und bei Sonnenschein pflücken. Die gelben Kelchblätter werden vom Stiel entfernt und danach mit Wasser übergossen. Die Zitrone wird in Scheiben geschnitten und mit in das Wasser gelegt. Diese Wassermasse muss man nun aufkochen lassen und ca. 10 Minuten köcheln lassen. Zum besseren Durchziehen lässt man den Topf über Nacht abgedeckt stehen. Am nächsten Tag kann man die Masse pürieren und den Gelierzucker dazugeben. Dieses muss man wieder aufkochen und direkt danach in heiße Twist-Off Gläser abfüllen.

Wenn man nun beides zubereitet hat, kann man das Baiser in die Blättchen füllen und.... siehe Fotos.





Dienstag, 15. Juli 2014

Fazit



Der Prozess vom Rezept zur ESS-Performance
Wir haben uns durch Redzepis Rezepte gearbeitet und einen Tisch entwickelt, der die frischen Zutaten aufbewahrt und ihre Materialität sichtbar macht, performten ausgehend von Auden with Knife (Philip-Lorca diGarcia, 1988) die Küche als Ort des Handwerks mit festgelegten Abläufen und klarer Linien und dachten in Zusammenhang mit Küchenarchitektur über Anordnungen und Rituale nach. All diese Stationen veränderten stetig unseren Tisch, den wir am Anfang entworfen hatten. Das Menü für einen Künstler führte dazu, dass der performative Akt des Essens, der durch die Konstruktion des Tisches, die Wahl der Nahrungsmittel und die Rituale bestimmt wurde, einen wesentlichen Teil der Arbeit einnahm.

 Fragen in Bezug auf die Entwicklung des Tisches:

COOK IT RAW?
Was wollen wir essen?
Wo kaufen/ finden wir unsere Zutaten?
Wie gehen wir mit den Zutaten um?
Kochen?




Robin Kahn: The Art of Sahrawi Cooking, 2012


In welcher Umgebung essen wir?
Wer isst mit uns?
Wer sieht uns zu?
Voraussetzungen für Nahrungsaufnahme
Rituale/Abläufe
Welchen Einfluss hat die Anordnung des Geschirrs?
Material?



Philip-Lorca diGarcia: Hartford (Auden with Knife)
Wie bereiten wir das Essen zu?
Welche körperlichen Prozesse sind zu beobachten?
Körper und Material
Verbindung von Zubereitung und Verzehr
gleichberechtigt
Absprache
Wahrnehmung des Partners am Tisch/ der Materialien
gemeinsam

Montag, 5. Mai 2014

Förtchen und Essigbaiser


Als ich mir mein Rezept durchlas dachte ich nur: Was ist das denn?!?! Förtchen, gemahlener Kardamom, Maltodextrin?!? Ich hab noch nie davon gehört! Sind das Zutaten?!
Dank unserer lieben Suchmaschine fand ich heraus, dass Kardamom ähnlich wie Backpulver sein soll und Maltodexdrin Traubenzucker ähnelt. Diese Zutaten werden benötigt, wenn man Förtchen mit Essigbaiser zubereiten möchte. Förtchen sind dänische Gebäcke, die zu kleinen Kugeln ausgebacken werden. In den Kugeln befindet sich dann das Baiser.

Da ich nicht alle Zutaten fand, bereitete ich zunächst den Teig nach meinem Gefühl zu:
Laut Anleitung:                                                    Ich verwendete:
- 85g Eigelb                                                          - ein Eigelb
- 125g Schlagsahne                                               - 125g Schlagsahne
- 125g Weichweizenmehl                                       - 125g Mehl
- 65g Butter, zerlassen                                           - ca. 60g Butter (sehr sehr heiß geschmolzen)
- 1g gemahlener Kardamom                                   - weggelassen
- 150g Eiweiß                                                        - zwei Eiweiß
- 2,5g Salz                                                             - Vielleicht nicht 2,5, aber mindestens 1,5g!!!

Als ich wusste, dass es ein Gebäck wird, welches die bekannte braun-beige Gebäckfarbe enthält, musste ich mir was einfallen lassen, um es interessanter wirken zu lassen.
Ich besorgte mir Lebensmittelfarben in Blau, Rot, Grün und Gelb. Da man ja bereits in der Grundschule gelernt hat, dass aus Gelb und Blau Grün wird, fing ich direkt an, das Eigelb mit Blau Grün zu färben, so dass es zu einem Eigrün

wurde ( Nächster Blogeintrag: Das grüne Küken;) Als ich nach und nach die anderen Zutaten hinzufügte, veränderte sich die grüne Farbe in ein zartes Mint-Grün.
Die Konsistenz des Teiges fühlte sich wie ein normaler Kuchenteig an, doch die Farbe machte ihn mir so fremd, dass ich Spaß daran hatte, die Masse ganz ohne Mixer und nur mit einem Löffel zu verrühren. Es war toll, die Veränderungen sowohl der Farbe, als auch der Konsistenz langsam zu verfolgen.

Als der Teig fertig war, kam das nächste Problem auf. Die Form. Eigentlich braucht man eine spezielle Pfanne mit Vertiefungen, um die Förtchen rund und von innen hohl backen zu können. Ich versuchte daher zwei andere Methoden. Die eine Hälfte des Teiges (wovon ich einen Teil Grün und den anderen Teil Rot färbte) habe ich mit einer Pfanne und reichlich Margarine (was mich im nachhinein ziemlich ärgerte, da die Endergebnisse total fettig waren) gebraten. Die andere Hälfte des Teiges steckte ich in kleine Muffin-Förmchen, wobei ich auch hier jede einzelne Masse nochmal bunt eingefärbt habe.
Es dauerte nicht einmal zehn Minuten, bis der Teig sowohl auf der Pfanne, als auch im Ofen fertig war.
Meine eigenen Förtchen erinnerten mich nun nicht mehr an Kuchen, sondern eher an eine Art Pfannekuchen. Der Teig war sehr sehr zäh und zu meinem Erstaunen relativ süß. Ich schätze, dass das an der Lebensmittelfarbe lag, anders kann ich mir das nicht erklären.
Statt Baiser, bestreute ich die fertigen Förtchen mit Puderzucker, da meine Teile mittlerweile irgendwie Kaiserschmarn ähnelten^^ Sowohl geschmacklich, als auch äußerlich.
Ich habe allerdings nur ein paar Pfannen-Förtchen gegessen, weil mir danach irgendwie schlecht wurde.

Als ich einigen Freunden meine Kreation zeigte, kamen unerwartete Reaktionen von ihnen. Meine Bekannten assoziierten die bunten Förtchen mit Moosgummi, Kinderwurst, Polster, Stoff, Mosaike... .Einige erschreckten sich sogar, nachdem sie meine Förtchen angefasst haben, weil sie dachten, dass sie sich anders anfühlten. Als ob ich ihnen Maden und Käfer vor die Nase gestellt hätte – Sehr lustig anzusehen, wie man Menschen durch Farbe täuschen kann!
Probieren wollte jedenfalls NIEMAND, was ich echt schade finde. Sie sind doch so schön bunt! Kleine Kinder hätten hier bestimmt mehr Spaß gehabt, warum sonst gibt es mittlerweile grünen Ketchup?!

Förtchen aus Muffinform

 
Förtchen aus der Pfanne




Da niemand probieren wollte, musste ich mir überlegen, was ich mit Ihnen machen könnte. Zum wegschmeißen waren sie viel zu bunt und schön . Außerdem wollte ich sie unbedingt verewigen! Also nagelte
ich die Muffin-gebackenen Förtchen auf einem Frühstücksbrett an, die Gebratenen klebte ich mit Pattex auf ein weiteres Brett. Das Frühstücksbrett soll darauf hindeuten, dass es sich doch noch um etwas Essbares handelt. Dadurch, dass ich die Förtchen in kleine Vierecke geschnitten habe, habe ich ihre Form so sehr verändert, dass es nun noch schwerer ist, zu erkennen, um was es sich handelt. Ich bin gespannt, wie sich die Frühstücksbretter im Laufe der Zeit verändern.


Ob sie hart und trocken werden oder anfangen zu schimmeln, wird die Zeit zeigen. Bis dahin verschönern die Kunstwerke unsere Küche.

Freitag, 2. Mai 2014

Steinpilze und pochiertes Trüffelbaiser

"[...]
Servieren
In die Mitte eines Tellers 1 Trüffelbaiser setzen
und mit der Eigelb-Vinaigrette besprenkeln.
Das krosse Brot und die Pilzscheiben daneben und darüber anrichten."