Donnerstag, 12. Juni 2014

Telleranalyse



Titel, Künstler und Format des vorliegenden Bildes sind nicht bekannt. Es handelt sich vermutlich um eine Fotografie und soll an dieser Stelle als Stillleben benannt werden.  Der Betrachter hat dabei eine Draufsicht auf die angeordneten Gegenstände.
Das Bild ist in zwei Ebenen aufgeteilt. Den Hintergrund bildet eine unebene Fläche aus feinem, hellgrauen Sand. Der Vordergrund besteht aus verschiedenfarbigen und -förmigen Gegenständen. Zunächst ist links horizontal-mittig ein hellorangefarbener Kreis mit grünlicher Umrandung und darin einer dunkler abgesetzten Ellipse zu sehen. Es handelt sich dabei um eine halbierte Melone. Oberhalb dieser Melone ist, etwa auf Höhe des oberen Bildviertels, länglich-oval und dunkelbraun der Griff eines Messers zu sehen. Die bläulich-silberne Klinge ist in nicht eindeutig definierter Form nur zu einem Teil zu sehen und ragt fast vollständig in den Sand hinein. Neben der bereits beschriebenen halben Melone befindet sich eine weitere, etwas größere ovale Form mit bläulich-weißem Rand. Angeordnet ist diese unterhalb der horizontalen Bildmitte, vertikal zentriert im Bild. Dieser Gegenstand scheint die Hälfte einer geöffneten Muschel zu sein. Gefüllt ist diese Muschelhälfte mit mehreren Weintrauben, zu erkennen als kleinere rote, hellgrüne und zum Teil hellgrün-rot-gefleckte Kreise. Einige der roten Trauben überlappen den oberen Rand der Muschel. Sieben der insgesamt ca. 40 Trauben verteilen sich zu vier Trauben links unterhalb, zwei links oberhalb und eine Traube auch rechts um die Muschel. Die in der Muschel liegenden noch gänzlich grünen Trauben bilden eine Diagonale vom linken unteren bis zum rechten oberen Rand der Muschel und scheinen diese so in zwei Bereiche zu trennen. Rechts oberhalb der Muschel befinden sich zwei weitere Formen: eine beinahe quer zur Muschel stehende schmale Ellipse und darüber ein horizontal angeordneter Halbkreis. Beide sind längs farblich geteilt in ein helles und ein dunkles Orange. Diese Gegenstände sind weitere Melonenstücke.
Besonders an diesen Melonenstücken ist zu erkennen, dass die Lichtquelle im Bild von links oben kommt, da sie deutliche Schatten in Richtung der rechten unteren Ecke des Bildes werfen.
Insgesamt befinden sich alle Gegenstände zentriert im Bild, was den Eindruck einer geschlossenen Komposition vermittelt. Die gesamte Anordnung der Gegenstände lässt außerdem zusätzlich einen Halbkreis erkennen.
Besonders die Früchte im Vordergrund setzen sich in Form (Kreise und Halbkreise) und Farbe (Rot, Grün und Orange) klar vom unregelmäßig unebenen, gräulichen Hintergrund ab. Rot und Grün bilden dabei außerdem einen Komplementär-Kontrast. Messer und Muschelschale setzen sich weniger ab, was den Fokus auf die Lebensmittel richtet.

Das Bild bringt die Assoziation zu Sommer und Sonne, da es sich um sommerreife Früchte handelt. Außerdem scheint es zu einer Kulisse eines Mahles draußen zu gehören, was nur bei warmem, trockenem Wetter möglich ist. Der Sand könnte zu einem Strand am Meer gehören, somit würde das Mahl auf dem Boden stattfinden. Scheinbar unkonventionell sind weder Teller, noch einzelne Essbestecke, sondern lediglich eine umfunktionierte Muschelschale und ein dolchartiges Messer zu sehen. Es liegt also nahe, dass es sich um ein spontanes Verzehren von gesammeltem oder mitgebrachtem Essen oder auch eine kleine Zwischenmahlzeit handelt. Da es sich bei den mundgerechten Trauben und ohne Besteck verzehrbaren Melonenstücken um "Finger-Food" handelt, ist es dennoch möglich, dass ein gemeinsames Mahl mehrerer Personen stattfindet.
Zubereitung und Verzehr der Lebensmittel findet im gleichen "Raum" statt. Es gibt in diesem Sinne keine gesonderte Räumlichkeit dafür.

Eine weiterer wichtiger Punkt ist die Natürlichkeit der vorzufindenden Lebensmittel. Früchte bedürfen keine Weiterverarbeitung und stellen einen Teil der Lebensmittel dar, die die Natur zum direkten Verzehr anbietet. 

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