Dienstag, 29. April 2014

"Lacht mich nicht aus, ich mach jetzt ein Foto von meinem Essen!"

Wer mich kennt, weiß, dass ich gerne backe und gelegentlich auch mal gerne koche.
Wer mich besser kennt, weiß, dass ich einen Hobbybackblog führe.
Wer mich viel zu gut kennt, weiß, dass ich in social media foodporne...

Meine Mitbewohnerin wundert es nicht, wenn ich beim gemeinsamen Essen am Abend meinen Teller fotografiere.
Wenn ich meine Eltern besuche, wie jetzt über Ostern, heißt es nur "Mensch, jetzt pack das Handy doch mal weg!".
Im engeren Freundeskreis stört sich niemand daran, da die meisten selbst Fotos davon machen.
Aber da es nun meine Aufgabe ist, mein Essverhalten zu dokumentieren und ich dies am liebsten mit Fotos mache, bin ich gezwungen, mein komplettes Umfeld mit dem Satz "Lacht mich nicht aus, ich mach jetzt ein Foto von meinem Essen!" vorzuwarnen.
In vielen Fällen wird erst gelacht, aber dann wird nachgefragt und die Idee, sein Essverhalten zu dokumentieren gefällt.

Nun zum Interessanten! Die Bilder!



Ihr könnt euch vorstellen, dass Kommentare wie "Orr, ich bin auf Diät, hör auf mir Hunger zu machen!" bei mir keine Seltenheit sind ;)


Schokokuchen

Ich habe blind meine Lunch Box gezogen und was ist drin?!
Yay, Schokolade.
Da macht das Hobbybäckerherz doch einen Sprung!

Beim genaueren betrachten kam mir der Gedanke:
"Oh, Dr.Oetker.... da warste doch vor einigen Semestern mit einem Hauswirtschaftsseminar zur Besichtigung in Bielefeld."

Die Verpackung ist zum Teil durchsichtig und in den Farben Rot, Orange und Gelb gehalten.
Was steht drauf?
"Dr.Oetker Kuvertüre, Zartbitter, 55% Kakao, 150g.
Zum Backen, Raspeln und Überziehen von Gebäck.
Im Wasserbad bei max. 30°C erwärmen"

Der Herstellungsort ist Bielefeld.

Hmm,...
es fällt auf, dass das Wort "Schokolade" auf der Vorderseite nicht vermerkt ist.
Auf der gesamten Verpackung fällt dieses Wort nur ein mal auf der Rückseite bei der Inhaltsbeschreibung.

"Nun ja, was machst du jetzt daraus?!
Über die Ostertage hast du wohl kaum Zeit, um mit Schokolade zu experimentieren!
Hmm,... wie wäre es mit einem Zubereitungsvorschlag von Dr.Oetker?!
Irgendwas lässt sich doch sicher damit überziehen!"

Natürlich habe ich einen Kuchen gebacken.
Mein Hobbybäckerblog muss immerhin auch gefüllt werden.

Also backe ich einen Schokokuchen und überziehe ihn mit der geschmolzenen Kuvertüre.

Im Wasserbad schmelze ich die Kuvertüre.

Überziehe meinen Schokokuchen damit.

Und lasse meine Familie kosten.

Trotzdem werde ich wohl noch mit Schokolade rum experimentieren, es reizt mich doch schon sehr!

Montag, 28. April 2014

„Kaiser Natron – seit 100 Jahren bewährt … fürs Wohlbefinden“

Von Anfang an interessierte mich die traditionell gehaltene Verpackung des Kaiser Natrons und die Betonung auf das Generationen umfassende Alter des Produkts.
Wer kauft heutzutage noch „Kaiser Natron“? Wie beeinflusst das Design, die Aufmachung und die Werbung von Lebensmitteln unser Einkaufsverhalten? Worauf achte ich, wenn ich einkaufe? Sprechen mich eher Produkte mit grellen Farben und modernen Design oder klassische, schlichte Verpackungen an? Worauf lege ich beim Einkauf wert? Tradition oder Innovation?
Mein erstes Gefühl war, dass es deshalb wohl ein Lebensmittel ist, das hauptsächlich von älteren Leuten gekauft und allgemein als altmodisch behandelt wird. Um das herauszufinden, müsste ich wahrscheinlich eine Umfrage starten.
Unabhängig davon, begann ich meine eigene „Speisekammer“ zu durchforsten: und noch einmal muss ich mich fragen, ob es wirklich Zufall sein kann, dass ich die Lunch-Box mit dem Kaiser Natron nahm, denn ist mein Speiseplan neben der veganen Ernährung auch sehr aufs „Wohlbefinden“ ausgerichtet, was daher rührt, dass ich selbst sehr lange Probleme mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten und daher rührenden Bauch- und Magenschmerzen hatte. Schon lange wähle ich Lebensmittel, die Magen und Darm schonen und vom Körper leichter umgesetzt werden können. Das wird schon bei meinem Frühstück deutlich, welches – ja, ganz nach dem traditionellen (!) Grundsatz „Frühstücke wie ein Kaiser, esse mittags wie ein König und abends wie ein Bettler“ – wirklich so gut wie NIE ausfällt: hier gibt es für mich nichts besseres, als einen heißen Haferflockenbrei mit etwas Obst, am liebsten Äpfel und Rosinen – natürlich mit einer Tasse Tee:

Die Traditionelle Chinesische Medizin erklärt die Wichtigkeit des Frühstücks mit der „Organuhr“. Jedes Körperorgan habe seine Zeit, zu der es am besten seine Aufgaben erfüllen kann, in der der Energiefluss Qi am stärksten ist. Für die Verdauungsorgane ist das die Zeit zwischen 5 Uhr morgens und 11 Uhr. Das bedeutet, dass das Essen in dieser Zeit den Körper kaum belastet und besonders rasch und effizient in Energie umgewandelt werden kann. Dem warmen Frühstück wird dabei eine besondere Bedeutung zugemessen: Es gilt als erwärmend und energiespendend.
Ich bemerke, dass ich selbst auch gerne und hauptsächlich auf Lebensmittel zurückgreife, die sich „bewährt“ haben. Um auf die oben aufgeworfenen Fragen zu antworten: 



Auch ich bediene mich gerne der Lebensmittel, die vorgeben sich bewährt zu haben oder die für gute, natürliche Qualität ausgezeichnet sind. Hat sich einmal etwas für uns bewährt, also sind wir zufrieden mit einem Produkt, greifen wir immer wieder auf das gleiche zurück, anstatt weiter anderes auszuprobieren, was sich vielleicht sogar als noch besser herausstellen könnte. Plötzlich wird mir eine gewissen Engstirnigkeit in meinem Kaufverhalten bewusst. Berechtigt?

Ich frage mich, wie sich mein Kaufverhalten nun verändern würde, wenn die hier aufgeführten Beispielprodukte in einem anderen Design erscheinen würden. Würde ich davon ausgehen, dass sie guter Qualität sind? Was passiert, wenn Lebensmittel ihr „Kleid“ wechseln?

Was folgt, ist ein Entwurf einer neuen Verpackung für mein „Kaiser Natron“......


„Mit Essen spielt man nicht“ - und plötzlich kreuzt „Kaiser Natron“ meinen Weg...


Ganz entgegen meines normalen Essverhaltens, bei dem ich sehr sorgfältig mit Essen umgehe und Lebensmittel wertschätzend behandele („mit Essen spielt man nicht“ also auch im Sinne meiner veganen Ernährungsweise...), entwickele ich Spaß daran mit Essen zu „spielen“...aber kann man bei „Kaiser Natron“ überhaupt von Essen reden?
Alles auf Anfang: mein erstes Gefühl beim Öffnen meiner Lunch-Box war Enttäuschung, weil es sich nicht um ein Lebensmittel handelt, was die Geschmacksknospen anregt. Weil es auch nicht ohne weiteres verzehrt werden kann, ordne ich es der Kategorie „Zutat“ unter.
Trotzdem erfolgte eine ausführliche Auseinandersetzung mit dieser mir bisher zwar bekannten, dennoch fremd gebliebenen Zutat.
„Kaiser Natron von HOLSTE – für Küche, Haus und Reise“
„Original Kaiser Natron seit 100 Jahren bewährt – fürs Wohlbefinden“
„Natriumhydrogencarbonat“
Aufschriften, die die traditionelle, einfach gehaltene, ja vielleicht sogar altmodische Verpackung auf der Vorderseite zieren.
Ausgehend davon frage ich mich, wofür Kaiser Natron verwendet werden kann. Wobei wird es in der Küche, im Haus und auf der Reise gebraucht? Wer benutzt es? In welchen Haushälten findet man es? Welche Funktionen erfüllt es? Und warum ist es gut fürs Wohlbefinden?
Mir war es bisher nur als Backmittelersatz bekannt und daher auch als Reinigungsmittel.
Das erste, was ich also spontan mit meinem „Kaiser Natron“ anstellte, war die Reinigung meiner „Silo-Thermoskanne“, welche seitdem noch immer glänzt wie neu. Mein Essverhalten reflektierend wurde mir dadurch mal wieder bewusst, dass Tee essentieller Bestandteil meiner täglichen Ernährung ist: um ehrlich zu sein, trifft man mich eigentlich nie ohne eine Teekanne an. Wie es dazu gekommen ist, ist eine andere Geschichte...
Warum ich allerdings bisher sonst nicht mit „Kaiser Natron“ in Berührung gekommen bin, fragte ich mich, nachdem ich dem Verweis zum „KAISER-NATRON-ABC“ auf der Verpackungsrückseite folgte, welches im Supermarkt kostenlos mitzunehmen ist. Daraufhin erwies sich das Natron als wahres Wundermittel: 

...demnach verbessere es den Geschmack von Trinkwasser, das Aroma von Kaffee und Tee, welchen es auch bekömmlicher mache (warum muss Tee bekömmlich gemacht werden?), es eigne sich zum Reinigen von rohem Obst und Gemüse, Häuten von Karotten, Schnellkochen von Hülsenfrüchte, als Backtriebmittel, zur Geruchsbeseitigung bei Holzbrettern und Thermoskannen, zur Zahnfleischpflege und Kühlschrankdesodorierung und als Gegenmaßnahme bei Unbehagen, Unwohlsein und Völlegefühl. Damit sei nur eine kleine Auswahl der vielen – für mich relevanten – Anwendungsmöglichkeiten genannt!!
Um ehrlich zu sein war ich auf der einen Seite zwar ziemlich überrascht und beeindruckt, von dem, was in so einem harmlosen weißen, unscheinbaren Pulver steckt, auf der anderen Seite empfinde ich viele der hier genannten Aspekte auch als überflüssig. Bisher bin ich ohne dieses „Wundermittel“ ausgekommen – also warum sollte sich das ändern.
Bisher weigerte ich mich größtenteils– teilweise bewusst, teilweise aus Vergesslichkeit – die vielen aufgeführten Möglichkeiten auszuprobieren.
So hielt ich zunächst an dem mir Bekannten fest - Natron als Backpulverersatz, denn hier ergab sich in Anlehnung an die Kunst und die Technik des Volumenaufbaus in der Bildhauerei erst einmal der nahe liegendste Zusammenhang.
Meine ersten Backversuche scheiterten kläglich: der zu Ostern mit dreifacher Natron-Dosierung gebackene Möhrenkuchen ging zwar zunächst auf wie ein Hefeteig, fiel dann aber wieder mittig zusammen, wurde anschließend beim Transport zerstört und war zudem durch den hohen Natron-Anteil ungenießbar. Zweiter – in meinem Minibackofen und ohne richtige Backformen etwas provisorischer Versuch – scheiterte ähnlich kläglich: 

Was ich bis jetzt nicht verstehe, ist warum sich der Geschmack (und auch Geruch!) durch das Backen so grundliegend verändert: während der Teig (übrigens nach „Großmutters schnellen Rührkuchen“-Rezept aus einem meiner veganen Kochbücher) trotz des hohen Natrongehalts köstlich schmeckt, kann man den gebackenen Kuchen wirklich nicht essen. Dem werde ich wohl noch nachgehen.
Jedoch: Scheitern macht erfinderisch und so startete ich eine Reihe weiterer Versuche. Für diese verwendete ich ab dann jedoch lediglich Mehl, Natron und das auch im Kaiser-Natron-ABC betonte Essig, welches Grundlage für die Reaktion von Natron zu Kohlensäure ist (ob es eigentlich Zufall ist, dass ausgerechnet mich, die ich doch in der Schule schon Kunst- und Chemie-Leistungskurs hatte, dieses Kaiser Natron fand? :) ). Inspiriert wurde ich dazu schon beim Mischen der Zutaten, weil durch das Sprudeln und die Blasenentstehung tolle Bilder entstanden.
Hier ein paar fotografische Dokumentationsarbeiten:

Balsamico-Essig in Reaktion mit einer Mehl-Zucker-Natron-Öl-Mischung beim zweiten Backversuch

Reaktion von Balsamico-Essig mit Natron in Mehl und Wasser

Reaktion von Balsamico-Essig mit Natron in Mehl und Wasser in Form gegossen - zeitlicher Verlauf

"Mikrowellen-Produkte"
 

Bei den Experimenten mit der Mikrowelle war ich begeistert davon, dass sich die Mischung nach nur kurzer Zeit zu einer Masse mit vielfachen Volumen, interessanter Schwamm-artiger Struktur und vor allem steinharter Konsistenz verwandelte, sodass sie - so wie in Bild 1 (hier rührte ich zusätzlich rote Farbe unter den "Teig") - gleichsam einer Skulptur zu einem definierten Körper verarbeitet, geschnitzt, werden konnte.


Irgendwann hatte ich aber erst einmal genug von dieser Lebensmittelverschwendung, die mir sonst zuwider ist.
Deshalb wandte ich mich einem anderen Interessenschwerpunkt zu...

"Die Liebe zu Spinat ist geblieben. Die zu Tomaten auch." - oder "vegan to sit"

Die Entscheidung zu einer veganen Ernährungsweise bedeutet auch eine grundlegende Auseinandersetzung mit dem, was ich esse und mit dem, was mein Körper braucht.
Deshalb ist es für mich nicht ungewohnt, mich mit (meiner) Ernährung auseinanderzusetzen.
Seit ich denken kann – also seitdem ich bewusste Entscheidungen treffe – ernähre ich mich vegetarisch. Auch als Kind habe ich kaum Fleisch gegessen. Ich bin noch nie in den „Genuss“ gekommen in ein saftiges Steak zu beißen, habe ich als Kind doch lediglich das Übliche - „Meica's Würstchen“, „Kinderwurst“ und „Chicken McNuggets“ - gegessen. Wer weiß...wäre das anders gewesen, sähe meine Ernährungsweise heute vielleicht ganz anders aus. Aber als Kind war ich sehr engstirnig, was Essen betrifft. Bei mir kam nur auf den Teller, was ich kannte. Nudeln. Pommes. Spinat. Und zu allem (!) möglichst viel Ketchup.
Die Liebe zu Spinat ist geblieben. Die zu Tomaten auch.
Und mit zunehmenden Alter entwickelte ich eine große Freude am Essen und der vegetarischen Küche. Das Kochen und Ausprobieren neuer Rezepte wurde mir durch meine Mutter nahe gebracht – aus meiner Sicht noch heute die weltbeste Köchin :) Meine vegetarische Ernährungsweise wurde in der Familie vollkommen unterstützt und niemand störte sich daran, dass Fisch und Fleisch immer seltener aufgetischt wurden. Vegetarische Lebensmittel überwogen ohnehin.
Mit den Jahren wurden gemeinsame Mahlzeiten sowieso immer seltener. Jeder hatte seinen eigenen Tagesplan, man war selten zur gleichen Zeit Zuhause. Irgendwer kochte für alle und jeder aß davon, wann es ihm gerade passte. Irgendwann war das Sonntagsfrühstück die einzige Essenszeremonie, die gemeinsam „gefeiert“ wurde. In dieser Entwicklung des „Essens im sozialen Kontext“ spiegeln sich heute rückblickend auch viele Familienstrukturen wieder... außerdem wurde in dieser Zeit Essen für mich wortwörtlich immer mehr zur „Neben-Sache“, in dem Sinne, dass ich es nur mal schnell - unterwegs, vorm Fernseher, oder im Stehen am offenen Kühlschrank – eben „nebenbei“ praktizierte.
Dies änderte sich erst mit meinem Auszug von Zuhause und dem Umzug nach Paderborn.
Zurück zu Spinat und Tomaten:
Mit der Entscheidung zum Studium traf ich auch wieder eine bewusstere Entscheidung bezüglich meiner Ernährungsweise und ging zum Veganismus über.
Diese Entscheidung traf ich – wie auch die zum Vegetarismus – aus Überzeugung und Respekt gegenüber meiner Umwelt. Ich bin in der Lage mich rein pflanzlich zu ernähren, also tue ich es auch.
Seitdem gibt es für mich nichts Besseres, nichts Schmackhafteres als frisches Obst und Gemüse.
Hier nur mal ein kleiner Ausschnitt von dem, was immer mindestens zwei Drittel meines Kühlschranks füllt: 

Obwohl ich als Studentin aus finanziellen Gründen zwar größtenteils auf die gleichen Sachen zurück greife und meistens saisonales Obst und Gemüse kaufe, das gerade im Angebot ist, gibt es nichts, was ich nicht mag und es ist für mich immer ein besonders großer Genuss mir ab und zu auch mal ein besonderes Stück Obst oder Gemüse zu gönnen. Und dennoch gibt es nichts über einen leckeren, saftigen, fruchtig-sauren Apfel oder einen einfachen bunt gemischten Salat!
Für eine vegane Ernährung sind außerdem jegliche Nüsse und Trockenfrüchte sowie Sojaprodukte und Hülsenfrüchte zur ausreichenden Eiweißversorgung und Getreide- und Pseudogetreideprodukte wichtig. Durch die vegane Ernährungsumstellung habe ich wieder riesige Freude am Kochen und am Ausprobieren neuer Lebensmittel gewonnen. Ich habe gelernt, dass Kochen nicht gleich Kochen ist, dass es wichtig ist, wie man seine „Rohstoffe“ zubereitet und es ist mir wichtig zu wissen, was ich zu mir nehme.
Dies ist auch einer der Gründe, weshalb ich auch heute meist noch im „Lunch-Box-Stil“ esse: ich esse gerne mein eigens zubereitetes Essen, weil ich so auch sicher sein kann, was (nicht) drin steckt und weil ich gerne koche. Des weiteren bin ich kein Freund der Mensa, weil es mir dort zur Mittagszeit zu voll und zu laut ist: beim Essen brauche ich eine positive Atmosphäre, möchte ich mich entspannen. Mein Essen „to go“ nehme ich deshalb trotzdem nicht im Gehen, sondern immer irgendwo in aller Ruhe und im Sitzen zu mir.
Hier ein typisches Beispiel, womit ich mich nach dem Frühstück den Tag über versorge:

 
Haha, während ich hier über mein Essverhalten reflektiere, bemerke ich immer mehr, wie sehr ich mich die ganze Zeit schon unbewusst auf den Spuren des derzeitigen „Slow Food“-Trends bewege ... :D

Essen. Bauch - Körper - Herz - Kopf. Gedanken

Was esse ich wann, wo, wie, mit wem und warum?
Was denke und fühle ich dabei?
'Essen hält Leib und Seele zusammen', sagt man.
Welche Bedeutung hat Essen für mich?
Bauch – Körper – Herz – Kopf

Essen. Nahrung. Grundbedürfnis des Menschen.
Ursprung: Essen = Energie = Überleben.
Jetzt: Überfluss. Zu viel. Mehr als notwendig. Zu viel Auswahl. Alles immer überall erhältlich.
Zu viel Schlechtes.
Wegwerfgesellschaft.
Aber was ist gut? Natürlich, rein, frisch. Natur.
Der Mensch ist in der Lage sich rein pflanzlich zu ernähren. Also tu ich es.
Vegan.
Bewusstsein. Achtsamkeit.
Bewusste Ernährung heißt bewusste Entscheidungen zu treffen: es geht nicht nur um mich.
Meine Ernährungsweise hat Auswirkungen auf meine Mitwelt. Ich bin verantwortlich.

Essen. Nahrung. Grundbedürfnis des Menschen.
Oder: Essen aus Gewohnheit, aus Gefühlen heraus, Essen als Ersatz.
Hunger. Was ist das? Körperhunger? Seelenhunger?
Gutes Zeichen? Schlechtes Zeichen?
Wert. Bewertung. Wertschätzung. Selbstwert.
Muss ich? Darf ich? Will ich?
Was brauche ich wann?
Ich habe die Wahl. Ich entscheide.
Denken. Fühlen. Genießen. Erlauben.
Genuss oder Bedürfnis? Dazwischen? Aus dem Gleich-Gewicht.
Gewicht. Wichtig. Essen ist wichtig.

Essen. Nahrung. Grundbedürfnis des Menschen.
Ursprung: Essen = Energie = Überleben.
Essen ist wichtig.
Deshalb möchte ich wissen, was ich esse.
Zeit nehmen für Essen.
Nicht zwischendurch, sondern bewusst. Bewusste Wahrnehmung.
Nicht ablenken. Schmecken. Schätzen. Wertschätzen.
Gestilltes Bedürfnis genießen.
Essensrituale. Regelmäßigkeiten.
Schnelllebige Welt. Gleichzeitigkeit. Multi-tasking. Keine Zeit. Alles 'to go'.
Aber Essen ist 'to sit'. Essen braucht Zeit und Aufmerksamkeit.

Im Kühlschrank nichts Neues




Im Kühlschrank nichts Neues






Schon komisch was man so ist, und vor allem wann und warum man isst.


Hat man zeit, will man das essen genießen?
Hat man Appetit?
Hat man Hunger?

Hat man es EILIG?
Will man sich was gönnen?





Meine Sammlung aus Schnappschüssen und kurzen Notizen beinhalten wohl einige dieser "Gründe", aber auch Situation, die jedoch zum Teil von Außen, gerade in der Schriftlichen vorm nur schwer nach zu vollziehen sind.
 Hier bei muss, mir zugestanden werden, dass nicht alles auf Blatt und Bild gelandet ist, was vielleicht hätte festgehalten werden können.

Doch lässt sich das schon viel zu spät zu sich genommene Frühstück in Form eines Brötchens aus der Cafete...



 ... oder das eher ungeliebte Tiefkühlessen auf dem Sprung in manchen Phasen meines Alltags als symptomatische 
Esserlebnisse festhalten.



 Es gibt Zeiten, da esse ich gesünder, doch nicht immer bleibt die Zeit.




 Und so lässt man sich doch mal zu Fastfood von neben an überreden.
 Groß essen und Kochen bleibt dann doch eher eine soziale Sache. Und wenn es nur ein besonders gut ausgestattetes Mett-Frühstück mit den Mitbewohnern ist.


Es darf nach getan ner Arbeit, aber auch mal was besonders gutes im kreise der Familie sein. So kann es passieren, dass man sich beim Inder wiederfindet und in eine besonders intensives Geschmackserlebnis hineingeleitet wird. 
 


Doch kann es nicht nur der besondere Geschmack der exotischen Küche sein, der eine Mahlzeit besonders genussvoll macht. 
Den Abend in guten Kreise, mit guten Essen, auf den am Tage aus Müll selbst zusammengeschusterten Möbeln und mit Spießen, welche auf einem alten Bibliothekshocker gegrillt wurden ausklingen zu lassen, kann genauso genussvoll erlebt werden.

Butter bei die Fische

Butter bei die Fische

Butter, aus  Nora Ephrons komödie "Julie und Julia" (2009) lernen wir: "Mann kann nie zuviel Butter nehmen"

Mit Butter lässt sich viel machen, sie verändert ihren zustand schnell, lässt sich kneten, auftragen, modellieren und gießen. Doch ich habe mich nun erstmal auf das einfachste und naheliegendste beschränkt. Ich habe Sie gegessen und benutzt- Vor allem zum Frühstück, oder eigentlich nur. Aber ohne Sie geht es für mich auch nicht.
Aufgefallen ist mir bei diesem eher wenig kreativen Zugang jedoch, dass allein das richten der Aufmerksamkeit auf einen Aspekt einer Mahlzeit, schon die gesamte Wahrnehmung für diese verändern kann. Sie viel mir vor allem auf, wie oft ich nicht Frühstücke. Erschreckend, dabei wird doch immer gesagt, das Frühstück sein die wichtigste Mahlzeit des Tages. 

Ich denke ich werde bei Zeiten mal etwas gewagtere Projekte mit diesem doch sehr spannenden und häufiger schon in der Kunst genutzten material angehen. 

Hier erstmal mein Butter_Gif, denn was wäre ein Blog ohne Gifs?



Viele, viele bunte Smarties!!! Ein ganz normaler Tag!!!




















Heute morgen habe ich seit langem mal wieder richtig gefrühstückt, zur Zeit ging diese mir doch eigentlich am wichtigsten erscheinende Mahlzeit des Tages oft unter... Aber heute habe ich mir Zeit genommen und mir ein Nutella-Brötchen gegönnt, danach bin ich zur Uni gefahren.




 In der Uni habe ich mir zwischendurch immer wieder Süßigkeiten reingestopft... ob smarties, Hanuta oder Twix, wer mich kennt, weiß "Lisa hat immer Süßigkeiten dabei!" Wer bei mir übernachtet hört nachts manchmal ein leises Rascheln... Ohja ich esse nachts Süßigkeiten... nein, ich fresse nachts Süßigkeiten ohne es richtig genießen zu können, da ich mich meistens noch im Halbschlaf befinde. Oft liegt den nächsten Tag ein kleiner Haufen BonBon-Papier neben mir... oder ein verlorenes Stückchen Schokolade liegt noch in der leeren Verpackung und wartet darauf gleich nach dem Aufstehen von mir verspeist zu werden... (Manchmal frühstücke ich einfach nur eine Hand voll smarties und ab gehts in die Uni.) Langjährige Freunde werden durch die Geräusche nachts nicht mal mehr wach, sie kennen meine nächtlichen Anfälle bereits! Süßigkeiten haben schon seitdem ich denken kann eine besonders große Rolle in meinem Leben gespielt, bereits als kleines Kind hat meine Urgroßmutter an alles, was sie mir gegeben hat, Zucker getan, selbst in den Kakao... Irgendwie scheint sich dadurch eine Art Sucht entwickelt zu haben!  Besonders in den Lernzeiten esse ich super viele Süßigkeiten, da kann in 3 Tagen schon mal ein 1 Kilo schwerer Schoko-Hase verschwinden.
In meinem Zimmer befinden sich zudem zwei riesengroße Körbe voll mit Süßigkeiten, ohne diese wäreich einfach nicht glücklich...nicht ich... Süßigkeiten und ich, ja es ist wahre Liebe, wir gehören einfach zusammen!
Mittags bin ich dann nach Hause gefahren, da die Mensa einfach nicht mein Ding ist. War sie noch nie. Zu Hause habe ich mir dann (welch ein Wunder) eine Suppe gemacht. Diesmal nicht selbst, sondern aus der Dose. Seitdem ich begonnen habe mein Essverhalten zu reflektieren, ist mir bewusst geworden: "Ich liebe Suppen!" Ob aus der Tüte, aus der Dose oder selbst gemacht... Suppen sind einfach günstig, man kann sie immer pimpen und sie schmecken einfach super! Nachdem ich einen Teller gegessen habe, naja da ist es ja wohl logisch: "Nachtisch muss her!" Heute gab es eine halbe Tafel Nuss-Schokolade und dann ging es zurück zur Uni. Während des Seminars haben eine Freundin und ich smarties gegessen. Als ich ca. um 19.00 Uhr nach Hause kam, habe ich den Rest der Suppe gegessen und danach den Rest der Nuss-Schokolade. Gerade in diesem Moment wandert das letzte Stück in meinen Mund und es macht mich glücklich... Dieses kleine Stück Schokolade kann Wunder bewirken! Ob es das letzte für heute sein wird, kann ich schwer sagen, vermutlich werde ich aber in den nächsten Stunden noch einmal an einen meiner Körbe gehen und mir etwas herausholen, dass mich glücklich machen wird... Ich liebe dich, mein Schatz, meine Herzallerliebste, ich liebe dich, meine Beste, meine Teure, Schokolade, ich liebe dich!

Die Geschichte meines Essverhaltens



Wie kannst du dir nur täglich den gleichen Kram reinstopfen?

Mein Essverhalten. Eintönig, öde, langweilig. Oder um es mit den Worten meiner Freundin zu sagen: „Wie kannst du dir nur täglich den gleichen Kram reinstopfen?“

Heute gab es nach dem aufstehen und 15 Minuten auf dem Heimtrainer einen Proteinshake. Etwas später drei Rühreier mit frischen Kräutern und einen Apfel. Mittags 3 Sandwiches bestehend aus Vollkorntoast, viel Salat und Putenbrustaufschnitt, dazu 2 Möhren, ein Stück Gurke und ein paar Mandeln. Nachmittags eine Stunde im Fitnesscenter und danach einen Lahmacun mit Hähnchenfleisch und Salat. Abends Hähnchenfleisch, Salat, Schafskäse und eine Zwiebel. Später noch nach 20 Minuten auf dem Heimtrainer einen Proteinshake. Oder um es in meinen Worten auszudrücken: Morgens Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße, mittags Kohlenhydrate und am Abend Eiweiße und Fette. 2217 Kalorien.

Und morgen wird es das gleiche geben…Vielleicht ein paar kleine Abweichungen wie Fischfilet oder Buletten aus Putenhackfleisch. Natürlich könnte ich auch eine Pizza, einen Döner oder ein Schnitzel essen, aber mein jetziges Essverhalten dient einem anderen Zweck.





Cola wie Wasser – Die Geschichte meines Essverhaltens

Vor etwas über einem halben Jahr begann dies mit zwei Werten: 1,86m und 110Kg. Der erste Gedanke: Hose passt noch. Grade so. Der zweite Gedanke: Vielleicht doch lieber etwas weniger Süßigkeiten und etwas mehr Sport. Überhaupt mal Sport machen wohl eher.

Die ersten Überlegungen zum Thema Essverhalten breiteten sich nun in meinen Gedanken immer weiter aus und die Gründe wovon mein Gewicht kommt waren schnell gefunden: Cola wie Wasser, Tiefkühlpizza als Zwischenmahlzeit und unterwegs den Burger gegen den kleinen Hunger. Natürlich danach noch ein Softeis, auch im Winter. All das musste von meiner Speisekarte runter und musste durch eine gesündere Alternative ausgetauscht werden. Hierbei stellten sich auch die ersten Probleme ein, denn wer sich wie ich 21 Jahre konsequent wie beschrieben ernährt hat, dem fehlen die Ideen was überhaupt „gesund“ ist. Zum Glück gibt es für Männer und Frauen gleichermaßen eine ausreichende Flut an „Fachzeitschriften“ am Bahnhofskiosk, die unglaubliche Diäten ohne zu hungern, ganz einfach für Jedermann, garantieren. Mit LowCarb, einer Methode, bei der auf Kohlenhydrate verzichtet werden soll, fing ich also an und nach sieben Tagen ohne Brot, Nudeln, Kartoffeln und Co., aber dafür mit sieben Tagen schlechter Laune dachte ich mir: „Dann bleibste lieber fett!“

Nachdem mich der Gedanke vom Abnehmen, vielleicht sogar vom mit Sixpack am Strand liegen, trotzdem fesselte und ich die Klatschblätter gegen Literatur zu Ernährungswissenschaften austauschte, stellte sich nicht nur heraus, dass LowCarb nicht nur schwachsinnig, sondern auch ungesund ist. Abnehmen ist gar nicht so schwer. Im Prinzip kann ich essen was ich möchte, nur nicht so viel ich möchte. Im Idealfall stimmt das Verhältnis der Makronährstoffe – Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße – noch.

Seitdem bestimmt diese Strategie mein Essverhalten. Ich richte mich also nach einer Kalorienanzahl, die ich über den Tag verteilt zu mir nehme und achte auf die Nährstoffverteilung. Klingt recht simpel, stellte sich aber bereits am ersten Tag als extrem schwer umzusetzen heraus.


Mein Smartphone bestimmt mein Essverhalten

Ein Blick auf die Nähwertangaben und die Kalorienanzahl der Lebensmittel in meinem Kühlschrank machten meinem Vorhaben grob überschlagen bereits einen Strich durch die Rechnung, worauf ich das Vergleichen dieser Angaben noch am selben Abend auf den ganzen Supermarkt ausweitete.

Um einen Überblick zu bekommen, was ich überhaupt und in welcher Menge essen darf, hilft mir – ganz trendbewusst – natürlich das Smartphone mit der passenden App. Wirkliche Hilfe oder Last, Fluch oder Segen? Die durchaus angebrachte Gesellschaftskritik spare ich mir an dieser Stelle einfach…


Durchhaltevermögen
Obwohl mir die Planung meiner Mahlzeiten durch das Smartphone und das Ergebnis, dass ich durch mein Essverhalten erziele hilft durchzuhalten, lauern an jeder Ecke Köstlichkeiten, auf die man – fast – immer verzichten sollte. Vor allem kleine Snacks beim Bäcker, am Kiosk oder an der Tankstelle fordern mich jeden Tag erneut heraus. Trotzdem gönne ich mir natürlich hin und wieder etwas wie zum Beispiel ein Stück Schokolade, denn der Genuss gehört schließlich zum Leben dazu! Zumindest solange man an seinem Ziel festhält, was die Waage in meinem Fall mit 30Kg weniger belohnt.