So.. ich habe in den letzten Tagen mal darauf geachtet, was meine Mitmenschen von Salz halten und ich muss sagen, so eine gravierende Salzphobie habe ich gar nicht!
Die Osterfeiertage eigneten sich natürlich hervorragend dafür, zu beobachten, wie meine Bekannten mit dem puren Salzwürzen der Eier umgehen. Das erste Ungewöhnliche viel mir beim Oster-Lunch auf. Auf dem reich gedeckten Frühstückstisch befand sich alles, was das Frühstücksherz begehrt. Lachs, Joghurt, frische Erdbeeren, selbstgemachtes Brot, frische Ostereier aber kein Salz!!! Es fiel mir sofort auf, weil ich ja extra die Augen nach dem Salz offen gehalten habe. Ich war gespannt, wie lange es wohl dauern würde, bis jemand das Salz vermissen würde. Als Erste hatte ich das Ei aufgepellt, aß es aber natürlich ohne Salz. Mein Freund war der Zweite. Da er allerdings schon so von meinen Essgewohnheiten geprägt ist, suchte auch er kein Salz und aß das Ei mit Senf auf einem Brot. Erst als mein Papa sein Osterei würzen wollte, viel auf, dass das Salz noch im Schrank stand. Dazu muss man sagen, dass mein Papa seine Ostereier immer ganz speziell isst. Nicht nur Salz fehlte ihm auf dem Tisch, sondern auch Essig, Maggi und Curry. Die anderen Personen, die mit uns gefrühstückt haben, aßen ihre Eier alle ganz selbstverständlich mit Salz.
Am Osterabend dann der zweite Schock! Meine Mama machte Laugenstangen mit vielen leckeren Dips und Salaten. Als wir uns zum Essen hinsetzten, entschuldigte sie sich direkt mir dem Satz:“ So ein Mist, ich hab vergessen, die Laugenstangen mit Salz zu belegen“.
Mein Bruder und ein anderer Bekannter riefen sofort „du Honk“ und „Schussel“ in den Raum. Allerdings bedienten sich auch sie kräftig der Laugenstangen und keiner bestreute diese extra mit Salz. Ja, auch ohne Salz schmecken Laugenstangen! Meiner Meinung nach sogar viel besser, da man die Stange so sogar mit Marmelade oder Nutella essen kann.
Am nächsten Tag fiel ich über unseren Vorratsschrank her, um herauszufinden, wie viele Lebensmittel wir besaßen, die Salz enthalten. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass Salz sich in fast jedem Lebensmittel wiederfindet.
Jede Fertigmischung von Maggi, Knorr oder TIP enthält Salz; Brot, Saucen, Chips oder Salatdressings enthalten immer Salz und Nudeln, Kartoffeln und Spargel werden ganz selbstverständlich in Salzwasser gekocht.
Wenn man sich so vor Salz ekelt, wie ich, dann muss man allerdings auch auf einiges verzichten. Gestern Abend zum Beispiel, machte mein Freund eine Chipstüte auf, in der sich kleine Salzstangen in Form von Mini-Brezeln mit dicken fetten Salzsteinen befanden. Trotz meiner Lust, irgendetwas knabbern zu wollen, und natürlich mit dem Hintergedanken an diesen Kurs mal wieder Salz zu probieren, aß ich nicht einen Happen, so dass mein freund die Tüte für sich hatte;)
Manchmal denke ich mir aber auch, dass es einfach nur Salzverschwendung ist, wenn in irgendeinem Rezept von chefkoch.de steht, dass man eine Prise Salz hinzufügen muss. Glaubt ihr, dass man das wirklich schmeckt? Vor einiger Zeit hatte ich das sogar bei einem Kuchenrezept gelesen. Kuchen!!! Weil ich damit überhaupt nichts anfangen konnte, erzählte ich diesen Schwachsinn meiner Mama. Sie meinte, dass dadurch der Zucker im Kuchen mehr Geschmack bekommen würde und der Kuchen dadurch noch süßer wird. Da ich sowieso sehr vernarrt in Süßigkeiten bin, musste ich das unbedingt ausprobieren. Also legte ich los.
Das Rezept des Kuchens lautet wie folgt:
- Drei Eier
- Drei Tassen Mehl
- Zwei Tassen Zucker
- Eine Tasse Öl
- 1x Vanillezucker
- 1x Backpulver
- Eine Tasse Mineralwasser
- Eine Prise Salz
Ich habe den Teig zuerst ohne Salz zusammengemixt und die Hälfte davon in eine Kuchenform gegossen. Dann habe ich die Prise Salz hinzugefügt und diesen Teil in eine andere Kuchenform gegossen, so dass ich zwei Kuchen hatte. Einen mit (rechts), und einen ohne Salz (links).
Da ich ja wusste, in welchem Kuchen sich das Salz befand, habe ich ein paar Freunde zum Kaffeeklatsch eingeladen, die herausfinden sollten, ob und wenn ja wie sich die Kuchen geschmacklich unterscheiden. Niemand hat einen Unterschied geschmeckt! Nichmal, als ich ihnen den Tipp gegeben habe, dass ein Kuchen evtl. etwas süßer schmecken könnte. Als ich ihnen mein Geheimnis verraten habe, sagten alle nur, dass eine Prise Salz ja viel zu wenig sei und man sowas doch gar nicht in einem so großen Kuchen schmecken kann. Und das ist auch mein Fazit: Ich denke, dass diese Prise Salz nicht wirklich viel bringt. Feinschmecker oder Sterneköche erkennen den Unterschied vielleicht, aber Laien, wie wir es sind, können diese Prise genauso gut weglassen und somit Salz sparen;)
Ihr dürft bei meinem ganzen Geschreibe jetzt aber nicht denken, dass ich komplett auf Salz verzichte! Wenn ich zum Beispiel Nudeln koche, verwende ich natürlich auch Salz wie jeder normale Mensch. Nur wahrscheinlich etwas vorsichtiger. Mir grault es aber auch vor allem vor dem purem Salz. Schon die Vorstellung, einen Salzkorn in meinem Mund zu zerbeißen und deren Verteilung in meinem Mund zu verspüren, macht mir Gänsehaut. Da ich schon den Anblick von purem Salz nicht als besonders tolles WAO-Erlebnis empfinde, weil ich immer direkt an den Geschmack denken muss, habe ich mir die Körner mal genauer angesehen. Ich wollte das Salz unbedingt mit Zucker vergleichen, da diese beiden Körner geschmacklich sehr verschieden sind, sich äußerlich allerdings sehr ähneln.
Links: Salz; rechts: Zucker |
Salz und Zucker gemixt |
Die ersten Sekunden: Salz trifft auf Wasser |
Die ersten Sekunden: Zucker trifft auf Wasser |
Nach einer Stunde |
Ich glaube mittlerweile, dass man mit Salz noch viel mehr ausprobieren kann, ohne es essen zu müssen! Salzsteinhöhlen, Meersalz, Streusalz... . Es gibt bestimmt noch einiges zu entdecken in den nächsten Wochen!
PS: Mein Salzkarton ist noch immer zu! Es liegt einfach daran, dass ich ja weiß, was ich in dem Karton finden werde, und da ich Zuhause noch eine angebrochene Salzpackung habe, halte ich es für sinnvoller, diese zu nutzen.
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