Mit der Aufgabe aus der ersten Stunde im Gepäck, meine Essbiografie zu dokumentieren, habe ich mir nach dem nächsten Mahl sofort einen Zettel geschnappt und genau notiert, was ich denn gegessen hatte.
Mittwoch, 16.04.14
Frühstück: Müsli mit Milch
Mittagessen: Mexikanische Tortilla mit Hähnchen und Salat (mit Freunden in der Stadt)
Nachmittags: eine Kugel Erdbeer-Joghurt-Eis
Abends: ein Salatcup aus dem Supermarkt
Donnerstag, 17.04.14
Frühstück: Müsli mit Milch
Mittagessen: ...
And the list goes on.
In wenig interessanter Form und als Rohmaterial gedacht habe ich dann auch fleißig über die Ostertage festgehalten, was ich verspeist habe.
Da gab es dann Kuchen bei Oma, Frühstück bei den Eltern usw.
Aber dieses "bei" und "mit" hat sich auch in den Tagen darauf immer wieder zwischen meinen Notizen gefunden. Da war dann noch eine Geburtstagsparty eines Freundes, das Geburtstagsessen meines "Schwiegervaters in Spee"(um komplizierte Umschreibungen zu vermeiden) oder das Eis in der Sonne am Nachmittag um eine Runde mit meiner Mama zu quatschen.
Essbiografie - heißt das, ich halte fest, was ich in meinem Leben esse?
In meiner Biografie geht es ja auch nicht nur darum, was ich mache, sondern auch, wo ich bin und mit wem.
Gemeinsames Essen spielt eine große Rolle. Ich verbringe die Mittagspause mit Freunden, feiere Geburtstage, besuche meine Eltern oder Großeltern, grille mit meiner Tennismannschaft um die Saison zu eröffnen oder frühstücke an gemütlichen Sonntagmorgen bei meinen Eltern.
Manchmal nutze ich auch nur die Pause bei der Arbeit, um in Ruhe oder Eile mein Mittagessen zu mir zu nehmen. Und abends genieße ich es, mit meinem Freund am Tisch zu sitzen, und sich vom Tag zu erzählen.
Selbst wenn ich mich mit einer Freundin in den allmittäglichen Mensa-Trubel stürze, um den Rest des Uni-Tages wohl gestärkt auch noch zu überstehen. Ich esse nicht nur, damit dieses Grummeln im Bauch aufhört.
Ich bin, wo ich esse.
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