Die
Entscheidung zu einer veganen Ernährungsweise bedeutet auch eine
grundlegende Auseinandersetzung mit dem, was ich esse und mit dem,
was mein Körper braucht.
Deshalb
ist es für mich nicht ungewohnt, mich mit (meiner) Ernährung
auseinanderzusetzen.
Seit ich
denken kann – also seitdem ich bewusste Entscheidungen treffe –
ernähre ich mich vegetarisch. Auch als Kind habe ich kaum Fleisch
gegessen. Ich bin noch nie in den „Genuss“ gekommen in ein
saftiges Steak zu beißen, habe ich als Kind doch lediglich das
Übliche - „Meica's Würstchen“, „Kinderwurst“ und „Chicken
McNuggets“ - gegessen. Wer weiß...wäre das anders gewesen, sähe
meine Ernährungsweise heute vielleicht ganz anders aus. Aber als
Kind war ich sehr engstirnig, was Essen betrifft. Bei mir kam nur auf
den Teller, was ich kannte. Nudeln. Pommes. Spinat. Und zu allem (!)
möglichst viel Ketchup.
Die Liebe
zu Spinat ist geblieben. Die zu Tomaten auch.
Und mit
zunehmenden Alter entwickelte ich eine große Freude am Essen und der
vegetarischen Küche. Das Kochen und Ausprobieren neuer Rezepte wurde
mir durch meine Mutter nahe gebracht – aus meiner Sicht noch heute
die weltbeste Köchin :) Meine vegetarische Ernährungsweise wurde in
der Familie vollkommen unterstützt und niemand störte sich daran,
dass Fisch und Fleisch immer seltener aufgetischt wurden.
Vegetarische Lebensmittel überwogen ohnehin.
Mit den
Jahren wurden gemeinsame Mahlzeiten sowieso immer seltener. Jeder
hatte seinen eigenen Tagesplan, man war selten zur gleichen Zeit
Zuhause. Irgendwer kochte für alle und jeder aß davon, wann es ihm
gerade passte. Irgendwann war das Sonntagsfrühstück die einzige
Essenszeremonie, die gemeinsam „gefeiert“ wurde. In dieser
Entwicklung des „Essens im sozialen Kontext“ spiegeln sich heute
rückblickend auch viele Familienstrukturen wieder... außerdem wurde
in dieser Zeit Essen für mich wortwörtlich immer mehr zur
„Neben-Sache“, in dem Sinne, dass ich es nur mal schnell -
unterwegs, vorm Fernseher, oder im Stehen am offenen Kühlschrank –
eben „nebenbei“ praktizierte.
Dies
änderte sich erst mit meinem Auszug von Zuhause und dem Umzug nach
Paderborn.
Zurück zu
Spinat und Tomaten:
Mit der
Entscheidung zum Studium traf ich auch wieder eine bewusstere
Entscheidung bezüglich meiner Ernährungsweise und ging zum
Veganismus über.
Diese
Entscheidung traf ich – wie auch die zum Vegetarismus – aus
Überzeugung und Respekt gegenüber meiner Umwelt. Ich bin in der
Lage mich rein pflanzlich zu ernähren, also tue ich es auch.
Seitdem
gibt es für mich nichts Besseres, nichts Schmackhafteres als
frisches Obst und Gemüse.
Hier nur
mal ein kleiner Ausschnitt von dem, was immer mindestens zwei Drittel
meines Kühlschranks füllt:
Obwohl ich
als Studentin aus finanziellen Gründen zwar größtenteils auf die
gleichen Sachen zurück greife und meistens saisonales Obst und
Gemüse kaufe, das gerade im Angebot ist, gibt es nichts, was ich
nicht mag und es ist für mich immer ein besonders großer Genuss mir
ab und zu auch mal ein besonderes Stück Obst oder Gemüse zu gönnen.
Und dennoch gibt es nichts über einen leckeren, saftigen,
fruchtig-sauren Apfel oder einen einfachen bunt gemischten Salat!
Für eine
vegane Ernährung sind außerdem jegliche Nüsse und Trockenfrüchte
sowie Sojaprodukte und Hülsenfrüchte zur ausreichenden
Eiweißversorgung und Getreide- und Pseudogetreideprodukte wichtig.
Durch die vegane Ernährungsumstellung habe ich wieder riesige Freude
am Kochen und am Ausprobieren neuer Lebensmittel gewonnen. Ich habe
gelernt, dass Kochen nicht gleich Kochen ist, dass es wichtig ist,
wie man seine „Rohstoffe“ zubereitet und es ist mir wichtig zu
wissen, was ich zu mir nehme.
Dies ist
auch einer der Gründe, weshalb ich auch heute meist noch im
„Lunch-Box-Stil“ esse: ich esse gerne mein eigens zubereitetes
Essen, weil ich so auch sicher sein kann, was (nicht) drin steckt und
weil ich gerne koche. Des weiteren bin ich kein Freund der Mensa,
weil es mir dort zur Mittagszeit zu voll und zu laut ist: beim Essen
brauche ich eine positive Atmosphäre, möchte ich mich entspannen.
Mein Essen „to go“ nehme ich deshalb trotzdem nicht im Gehen,
sondern immer irgendwo in aller Ruhe und im Sitzen zu mir.
Hier ein
typisches Beispiel, womit ich mich nach dem Frühstück den Tag über
versorge:
Haha, während
ich hier über mein Essverhalten reflektiere, bemerke ich immer mehr,
wie sehr ich mich die ganze Zeit schon unbewusst auf den Spuren des derzeitigen „Slow Food“-Trends
bewege ... :D
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