Montag, 28. April 2014

Die Geschichte meines Essverhaltens



Wie kannst du dir nur täglich den gleichen Kram reinstopfen?

Mein Essverhalten. Eintönig, öde, langweilig. Oder um es mit den Worten meiner Freundin zu sagen: „Wie kannst du dir nur täglich den gleichen Kram reinstopfen?“

Heute gab es nach dem aufstehen und 15 Minuten auf dem Heimtrainer einen Proteinshake. Etwas später drei Rühreier mit frischen Kräutern und einen Apfel. Mittags 3 Sandwiches bestehend aus Vollkorntoast, viel Salat und Putenbrustaufschnitt, dazu 2 Möhren, ein Stück Gurke und ein paar Mandeln. Nachmittags eine Stunde im Fitnesscenter und danach einen Lahmacun mit Hähnchenfleisch und Salat. Abends Hähnchenfleisch, Salat, Schafskäse und eine Zwiebel. Später noch nach 20 Minuten auf dem Heimtrainer einen Proteinshake. Oder um es in meinen Worten auszudrücken: Morgens Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße, mittags Kohlenhydrate und am Abend Eiweiße und Fette. 2217 Kalorien.

Und morgen wird es das gleiche geben…Vielleicht ein paar kleine Abweichungen wie Fischfilet oder Buletten aus Putenhackfleisch. Natürlich könnte ich auch eine Pizza, einen Döner oder ein Schnitzel essen, aber mein jetziges Essverhalten dient einem anderen Zweck.





Cola wie Wasser – Die Geschichte meines Essverhaltens

Vor etwas über einem halben Jahr begann dies mit zwei Werten: 1,86m und 110Kg. Der erste Gedanke: Hose passt noch. Grade so. Der zweite Gedanke: Vielleicht doch lieber etwas weniger Süßigkeiten und etwas mehr Sport. Überhaupt mal Sport machen wohl eher.

Die ersten Überlegungen zum Thema Essverhalten breiteten sich nun in meinen Gedanken immer weiter aus und die Gründe wovon mein Gewicht kommt waren schnell gefunden: Cola wie Wasser, Tiefkühlpizza als Zwischenmahlzeit und unterwegs den Burger gegen den kleinen Hunger. Natürlich danach noch ein Softeis, auch im Winter. All das musste von meiner Speisekarte runter und musste durch eine gesündere Alternative ausgetauscht werden. Hierbei stellten sich auch die ersten Probleme ein, denn wer sich wie ich 21 Jahre konsequent wie beschrieben ernährt hat, dem fehlen die Ideen was überhaupt „gesund“ ist. Zum Glück gibt es für Männer und Frauen gleichermaßen eine ausreichende Flut an „Fachzeitschriften“ am Bahnhofskiosk, die unglaubliche Diäten ohne zu hungern, ganz einfach für Jedermann, garantieren. Mit LowCarb, einer Methode, bei der auf Kohlenhydrate verzichtet werden soll, fing ich also an und nach sieben Tagen ohne Brot, Nudeln, Kartoffeln und Co., aber dafür mit sieben Tagen schlechter Laune dachte ich mir: „Dann bleibste lieber fett!“

Nachdem mich der Gedanke vom Abnehmen, vielleicht sogar vom mit Sixpack am Strand liegen, trotzdem fesselte und ich die Klatschblätter gegen Literatur zu Ernährungswissenschaften austauschte, stellte sich nicht nur heraus, dass LowCarb nicht nur schwachsinnig, sondern auch ungesund ist. Abnehmen ist gar nicht so schwer. Im Prinzip kann ich essen was ich möchte, nur nicht so viel ich möchte. Im Idealfall stimmt das Verhältnis der Makronährstoffe – Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße – noch.

Seitdem bestimmt diese Strategie mein Essverhalten. Ich richte mich also nach einer Kalorienanzahl, die ich über den Tag verteilt zu mir nehme und achte auf die Nährstoffverteilung. Klingt recht simpel, stellte sich aber bereits am ersten Tag als extrem schwer umzusetzen heraus.


Mein Smartphone bestimmt mein Essverhalten

Ein Blick auf die Nähwertangaben und die Kalorienanzahl der Lebensmittel in meinem Kühlschrank machten meinem Vorhaben grob überschlagen bereits einen Strich durch die Rechnung, worauf ich das Vergleichen dieser Angaben noch am selben Abend auf den ganzen Supermarkt ausweitete.

Um einen Überblick zu bekommen, was ich überhaupt und in welcher Menge essen darf, hilft mir – ganz trendbewusst – natürlich das Smartphone mit der passenden App. Wirkliche Hilfe oder Last, Fluch oder Segen? Die durchaus angebrachte Gesellschaftskritik spare ich mir an dieser Stelle einfach…


Durchhaltevermögen
Obwohl mir die Planung meiner Mahlzeiten durch das Smartphone und das Ergebnis, dass ich durch mein Essverhalten erziele hilft durchzuhalten, lauern an jeder Ecke Köstlichkeiten, auf die man – fast – immer verzichten sollte. Vor allem kleine Snacks beim Bäcker, am Kiosk oder an der Tankstelle fordern mich jeden Tag erneut heraus. Trotzdem gönne ich mir natürlich hin und wieder etwas wie zum Beispiel ein Stück Schokolade, denn der Genuss gehört schließlich zum Leben dazu! Zumindest solange man an seinem Ziel festhält, was die Waage in meinem Fall mit 30Kg weniger belohnt.

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